Der Finderlohn oder wie aus 5 Gramm Kunststoff 40 Euro werden
Hallo und guten Tag, mein Name ist Michael.
Ich möchte alle Leser hier teilhaben lassen an einer kleinen Zauberei – mit gutem Ausgang.
So habe ich am letzten Montag ein Paket zu unserer Paketstation in Sehnde gebracht.
Dabei ist mir aufgefallen, dass noch eine fremde Karte im Schlitz steckte.
Nun beginnt ja die Zeit von Schenken und Beschenktwerden und ich habe überlegt, vielleicht hat ja ein Papa die Karte vergessen, der nicht viel Zeit hat, weil er sehr viel arbeitet und sich nun die Geschenke an diese Paketbox liefern lässt. Ich grübelte und grübelte, denn leider ging niemand bei der von mir gewählten Handynummer ran. Ich wollte aber unbedingt, dass der Berechtigte die Karte zurückerhält.
Letztlich habe ich dann eine SMS geschrieben, dass ich die Karte gefunden und sie mitgenommen habe.
Am nächsten Morgen meldete sich der Besitzer bei mir und fragte, wo er denn die Karte abholen könne. Ich gab ihm meine Adresse, aber schrieb auch, dass ich eh am nächsten Tag durch Ilten fahren würde und sie gerne in seinen Briefkasten werfen könne.
Diese Idee fand er toll und bot mir sogar einen Finderlohn an, der im Briefumschlag an seinem Briefkasten kleben würde.
Das fand ich sehr großzügig, aber für mich ist diese Hilfe eine Selbstverständlichkeit, dafür erwarte ich kein Geld. Mir kam aber die Idee, die 5 Euro doch anzunehmen und an Ganz unten e.V. zu spenden.
Ich schrieb ihm dies und von meiner Idee war er sehr angetan.
Heute morgen nun habe ich die Karte in seinen Briefkasten geworfen und den angeklebten Briefumschlag mitgenommen. Ich war sprachlos, als ich ihn öffnete, denn darin waren neben einer schönen und persönlichen Adventskarte noch ------- 20 Euro !!!
Das fand ich doch mal richtig klasse, dass ich aus ca. 5 Gramm gefundenen Kunststoff, der Karte an der Packstation, 20 Euro gemacht hatte – hex, hex....
Es war dann wohl soviel Schwung in mein Leben gekommen, dass ich selber den Betrag verdoppelt habe und nun 40 € an Ganz unten e.V. spenden wollte.
Ja, und als ich dies dem Verein mitgeteilt habe, wurde mir gesagt, ich könne mir gerne auch ein konkretes Projekt aussuchen, das ich mit diesem Zaubergeld fördern möchte. Mir wurden verschiedene Aktionen, die derzeit geplant sind, vorgeschlagen – ein Schokoladen-Nikolausfest für bedürftige Kinder, ein dringend benötigtes Möbelstück für jemanden, der sich mühsam wieder auf eigenen Beine gestellt hat, etwas Sauberes zum Anziehen für eine Frau auf der Straße, die gerne einen Job annehmen würde...
Ich habe mir alles angehört und gewählt – schweren Herzens, denn die Wahl FÜR ein Projekt bedeutet auch, dass man andere Projekte nicht mehr fördern kann, aber immerhin.
Für mich war es eine tolle Erfahrung, und davon wollte ich gerne allen hier berichten.
Eine schöne Adventszeit
Michael